Im Frühtau zum Bahnhof, um in die Berge zu gelangen. Von Hamburg aus immer eine zeitraubende Angelegenheit. Mit gut 820 Km unsere zweitlängste Tagesetappe, aber wir müssen nur sieben davon laufen.
Um ungefähr Viertel acht (exakt 07:14 auf Hochdeutsch) verließen wir das kühle Altona um ca. 9 Stunden später nach entspannter Fahrt in Oberstdorf aus dem Zug zu fallen. Bis Bayern erreicht ist geht es erstmal bei strömendem Regen durch die endlosen Weiten der Norddeutschen Tiefebene, danach unter dem hessischen Bergland hindurch - fast wie U-Bahn fahren - und dann mehr Abwechslung ab Würzburg. Ab Kempten schlängelt sich die Bahn schließlich gemütlich durch Wiesen und Wälder und erreicht dann den Kopfbahnhof von Oberstdorf.
Das Wetter dort macht erst mal Spaß, es ist sehr warm aber nach der Hitze der vergangenen Tage drohen Wärmegewitter. Es scheint also Eile geboten. Wir machen uns trotz Busangebot zu Fuß auf den Weg.
Zum Einlaufen ist die Spielmannsau ein gutes Ziel, eine ganz gechillte Talwanderung an Oberstdorfer Hightlights wie den Loretto Kapellen und dem Christlessee vorbei, entlang der Trettach, die heute als harmloses Rinnsal friedlich in ihrem Bett vor sich hin murmelt. Sie kann auch anders, wie sie vor ein paar Wochen gezeigt hat, nachdem aus dem Oybach zuviel Wasser und Schlamm auf einmal kam, den die Trettach dann im Ortsgebiet von Oberstdorf verteilte.
Mit den ersten Regentropfen erreichen wir schließlich unser Ziel, das Mountainhostel in der Spielmannsau. Nach ein paar Weizen und Schorle zum Essen ist dann auch bald Nachtruhe angesagt.
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