Heute morgen lassen wir es dann wieder ruhiger angehen und erscheinen erst gegen halb neun im noch wenig besuchten Frühstücksraum. Ausser uns gibt es also noch andere Langschläfer. Es füllt sich dann aber mit Ötztal-Urlaubern. Eine Frau aus England erzählt mir, dass sie mit ihrer Familie gestern nach Memmingen geflogen sind und von dort mit dem Mietwagen ins Ötztal gefahren sind, um hier die Klettersteige zu gehen. Habe ich wieder was gelernt, Memmingen International Airport war mir bis heute unbekannt. Als wir dann die Wanderschuhe schnüren erzählt eine andere Familie, dass sie auch wegen der Klettersteige ins Ötztal gekommen sind. Vom E5 haben weder die Engländer noch die deutschen Klettersteig-Fans gehört, wir fühlen uns fast etwas exotisch. Auf der Straßenseite gegenüber unseres Hotel Garni ist die Talherberge des DAV, da wären wir Mainstream.
Gegen viertel elf brechen wir dann auf, um entlang der Venter Ache bis Vent zu laufen. Es beginnt auch erstmal sehr schön, wir gehen auf einer Langlauf Loipe bis Bodenegg immer direkt am Fluss, müssen dann aber das erste Mal für ein paar hundert Meter auf die glücklicherweise kaum befahrene Straße ausweichen. Es schließt sich ein sehr schöner Höhenweg an, Venter Ache und die Straße sind zwar noch zu sehen, aber ausser Hörweite. Wir passieren einige Höfe und schauen dem sehr entspannt wirkenden Braunvieh beim Wiederkäuen zu. Leider endet der Höhenweg vier Kilometer vor Vent, und die Straße verläuft für die nächsten zwei Kilometer durch Tunnel. Immerhin gibt es einen breiten Gehweg und der Tunnel ist auch oft an der Talseite offen, aber wir hatten schon mehr Spaß beim Wandern. Gegen halb eins erreichen wir schließlich Vent, das aus unserer Perspektive sehr fotogen vor dem Weißkogel liegt.
Die Zimmersuche ist schnell erledigt, das Angebot in Vent ist groß. Als um drei die Touristen-Info wieder öffnet organisieren wir dort noch den Schlafplatz in der Similaun-Hütte für morgen. Ausserdem besorgen wir noch eine Wanderkarte für Südtirol, da wir den E5 ab Morgen wieder zumindest vorübergehend verlassen. Unserer Wanderführer deckt mit seinen Karten eben nur den E5 ab, und das Straßen-Wandererlebnis von heute soll sich nicht wiederholen.
Morgen wahrscheinlich kein Bericht, da vermutlich kein Wlan in der Similaun-Hütte
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