Jetzt ist Schluss mit lustig. Nach der gechillten Talwanderung von gestern kommt heute zum ersten Mal das Kontrastprogramm dazu. Von ca. 980 m in Spielmannsau auf 1974 m an der Mädelegabel und dann wieder runter auf 1066 m in Bach.
Wir verlassen die Spielmannsau gegen 8:30 bei angenehmer Morgenkühle. Der Aufstieg zur Kemptener Hütte macht Spaß, und ich bin froh das wir so früh los sind. Wir sind fast immer im Schatten. Tolle Ausblicke auf das jetzt hinter uns liegende Trettachtal und die umliegenden Gipfel. Viele Blumen auf den Bergwiesen und gelegentlich Schneereste. Die letzten Meter laufen wir dann aber doch noch durch die Sonne und kommen gegen 11:00 Uhr schweißgebadet an der Kemptener Hütte an. Die hat praktischerweise Schorle auch in Maßkrügen im Ausschank, da müssen wir bei Selbstbedienung nicht so viel laufen.
Nach der Trinkpause geht es noch ein paar Meter höher bis zur Mädelegabel und dann beginnt der steinige Abstieg ins Lechtal. Mittlerweile brennt die Sonne unbarmherzig, es gilt Hutpflicht. Mit jedem Höhenmeter wird es denn auch wärmer und kurz vor Erreichen des Lechtals machen wir dann im Cafe Uta die nächste Trinkpause und befragen den Wanderführer noch mal zu den drei Varianten zum Weg nach Bach. Wir entscheiden uns für den Weg über Österreichs längste Fußgänger-Hängebrücke und sind auch wirklich beeindruckt.
Hinter der Brücke geht es dann die letzten Höhenmeter ins Tal auf einer Teerstraße bergab bis Holzgau. Von dort dann auf dem Lechtal-Radweg bis Bach, was bei der Nachmittagshitze keinen Spaß mehr macht. In Bach haben wir Glück, dass uns ein mitleidiger Landsmann in seinem Auto mitnimmt und uns direkt vor der Haustür unserer Unterkunft absetzt. "Bei der Hitze mit dem Gepäck laufen zu müssen ist doch Tierquälerei" sagt er zum Abschied. Mir kommen auch heute wieder Zweifel, ob das eine gute Idee ist, alles zu laufen. Nach einer erfrischenden Dusche sieht die Welt dann aber wieder etwas freundlicher aus. Wir beschließen den Tag wie immer mit den besten Getränken der Welt und sind froh, morgen nur zwei Stunden laufen zu müssen.