Um viertel zehn brechen wir an der Bergstation der Texelbahn auf und beginnen den letzten Abstieg. Nochmal 1200 Höhenmeter abwärts, die Anfangs unglaublich steil sind. Es wird dann etwas besser und allmählich tauchen auch Meran und die Orte Partschins und Rabland aus dem Nebel auf. Wir laufen zunächst bis Partschins, wo das freundliche Frauen-Trio in der Tourismus-Info alles gibt und für uns Listen druckt und herumtelefoniert. Zu unserer Überraschung erhalten wir eine mehrseitige Liste mit freien Zimmern, trotz Wochenende und Ferienbeginn in Bayern und Baden-Württemberg. Die Liste ist nach Preis absteigend sortiert und beginnt bei knapp 800 € für drei Tage. Wir werden etwas weiter hinten fündig und entscheiden uns für Rabland (liegt an der Vinschgau-Bahn). Die letzten drei Tage (die Rückfahrt haben wir für Montag gebucht) wollen wir ohne Wandern gestalten und kaufen deshalb gleich noch die Südtirol mobilcard, mit der wir dann drei Tage kreuz und quer mit allen Bussen, Bahnen und einigen Seilbahnen durch Südtirol fahren können. Gegen halb zwölf checken wir ein, ziehen die Wanderschuhe aus und verbannen sie auf den Balkon. Ab jetzt nur noch Sandalen und Turnschuhe! Den ersten Einsatz haben unsere mobilcards für unsere Fahrt nach Kastelbell zum Mittagessen, wo wir in einem schattigen Hof unter jungen Mountainbikern und rüstigen Rentnern mit eBikes sitzen. Nach Schlutzkrapfen und Kasnocken mit Salat muss ich erst zum nächsten Bankomaten laufen um Bares zu holen, während der Sohn als Sicherheit vor Ort bleibt. Danach schlendern wir noch ein wenig durch Kastelbell, schauen uns das Schloss von aussen an und fahren nach Rabland zurück. Für den Abend haben wir uns nun Meran vorgenommen das wir mit dem Bus ansteuern, der uns gleich am Kornplatz am Beginn der Laubengasse absetzt. Wir bummeln durch die Laubengasse und durch eine ihrer Passagen zur Freiheitsstraße und dann an der Passer entlang. Ich gönne mir ausnahmsweise zum Abendessen an der Passerpromenade Kohlehydrate in Form hausgemachter Tagliatelle und nehme als zweite Ausnahme dazu mal keines der besten Getränke der Welt, sondern einen lokalen Rotwein. Unseren Anreisetag mitgerechnet sind wir nun nach 13 Tagen in Meran angekommen und haben damit fast doppelt so lange gebraucht wie die meisten Teilnehmer geführter Touren. Bis auf jeweils eine Blase am Fuß sind wir ohne Blessuren davon gekommen, meine Knie haben trotz 10 Kilo auf dem Rücken die Abstiege gut überstanden. Wir hatten im Berg keinen Regen, dafür hat uns die Hitze der ersten Tage zu schaffen gemacht. Und die Tour vom Lechtal ins Inntal könnten wir mal nachholen, müssen wir aber nicht.
Freitag, 31. Juli 2015
Die letzten Meter - Abstieg nach Partschins
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