Und es wird tatsächlich alles besser. Nach einem ausgiebigen Frühstück fahren wir gegen halb zehn an der Jugendherberge bei strahlendem Sonnenschein los. Zwar sind die Wege noch immer nass, das hat die Sonne aber bald erledigt, und nach den Schotterpisten von gestern freuen wir uns über glatten Asphalt auf dem Fuldaradweg. Die Fulda mäandert zwischen Hannoversch-Münden und Kassel gemütlich vor sich hin und wir nebenher. An einigen Passagen ist der Fluss dank Stauwerken dann sehr breit und schiffbar. Gegen elf sind wir in Kassel und machen Rast nahe der Karlsaue und schauen uns die Orangerie wenigstens von außen an. Perfekt ausgeschildert führt uns der R1 dann durch das Kasseler Stadtgebiet und entlässt uns schließlich wieder ins Grüne. Wir passieren mit Guxhagen einen weiteren Ort mit vielen schönen Fachwerkbauten und erreichen dann mit knurrendem Magen Büchenwerra, wo es gerade mal ein offenes Restaurant gibt. Nach einem prüfenden Blick auf die Karte stellen wir einigermaßen überrascht fest, dass wir immer noch sehr weit weg von Rotenburg sind. Insgesamt werden wir heute mehr als 100 Km zurück legen. Ich werfe noch mal einen Blick in Speisekarte und bestelle dann doch lieber Kohlenhydrate in Form von Nudeln statt nur Salat. Nach dem Essen ist es eigentlich schon ungemütlich warm, und den Gegenwind, der uns heute Morgen noch gestört hatte empfinden wir mittlerweile als angenehme Kühlung. Als wir kurz vor sechs schließlich Rotenburg erreichen sind 101 Km auf dem Tacho und wir sind recht platt. Wir hatten kaum Steigungen, aber die Hitze hat uns zu schaffen gemacht.
Am Sonntag brechen wir etwas später auf, Fulda steht als Ziel auf dem Plan. Die Strecke ist weiterhin überwiegend glatt asphaltiert, das Wetter meint es auch gut und gönnt uns etwas weniger Sonne als gestern. Wie kommen sehr gut voran und machen Mittagspause in einem urigen Gasthof in Queck, in dem es keine Rechnung gibt, sondern eine Papierliste mit Beträgen, die dann analog zusammen gerechnet werden. Zum Essen sehr leckeres heimisches Bier. Immer mal wieder überqueren wir nach dem Essen die Fulda, die verglichen mit gestern bei Kassel inzwischen ein kleines Flüsschen ist. Nach 80 Km haben wir dann Fulda erreicht und am Ortseingang noch eine Reifenpanne. Das Loch ist wohl nur klein, mit Luft von der Tanke kommen wir bis zur Jugendherberge und dann wird repariert. Abends noch ein Rundgang durch Altstadt, Barockviertel und den beeindruckenden Schlossgarten.